4. Js-Nachmittag "Freund oder Feind?"
Die folgenden zwei Wochen vergingen wie im Flug und schon war es wieder Jungscharzeit.
Inzwischen gehörte es für die Kinder schon fast zum Standartprogramm sich um das Buch zu stellen, es anschliessend zu öffnen und in die Märchenwelt zu reisen.
Dies taten sie auch an diesem Tag wieder und landeten schliesslich am Ufer des Schicksalsstromes, wo sie bereits von ihren Märchenfreunden erwartet wurden.
Nicht weit von hier gab es eine Brücke, über welche sie den Fluss überquerten.
Die Brücke war jedoch nicht wie erwartet alt, morsch und einsturzgefährdet, nein im Gegenteil, es war eine mächtige Steinbrücke geschmückt mit prunkvollen Statuen und schien stabil genug zu sein, um einen Riesen zu tragen. Nein vielleicht sogar zwei, drei oder vier Riesen auf einmal.
Die Jungschäler fanden dies mehr als nur seltsam. Sie seien doch hier auf der dunklen Seite der Märchenwelt. Welche bösen Wesen würden denn so schöne Brücken bauen.
„Nun“, entgegnete die Koboldin, „dieser Teil der Märchenwelt war nicht immer böse. Man sagt das hier vor langer Zeit ein mächtiges Königreich war, bis sich das Böse eines Tages über dem Land ausbreitete und die Herrschaft darüber ergriff.“
Die Jungschäler hörten der Koboldin gespannt zu, wie sie ihnen Geschichten von der Märchenwelt erzählte, doch da unterbrach sie der Prinz: „Halt! Wir sollten uns besser darauf konzentrieren, wo wir eigentlich lang müssen!“
„Stimmt! Wo genau müssen wir jetzt eigentlich durch? Wir wissen ja gar nicht wohin sie Sarafina gebracht haben. Wie können wir uns also sicher sein, dass wir auf der richtigen Spur sind?“
Aares war auf einmal gar nicht mehr wohl. Er begann zu schluchzen und konnte sich besten Willens die Tränen nicht verkneifen. „Was ist wenn… wenn ich… ich meine wenn wir… also wenn das Ganze, die ganze Reise, all die Mühen und Strapazen umsonst gewesen sind? Vielleicht sind wir ja total in die falsche Richtung…. also ich meine vielleicht ist Sarafina an einem komplett anderen Ort. Lebt sie überhaupt noch? Es tut mir leid!“
„Was? Was tut dir leid?“
„Dass ich euch in diesen ganzen Schlamassel mit reingeritten habe.“
„Aber nicht doch! Dass muss dir nicht leid tun! Wir wollten dir schliesslich freiwillig helfen! Und das werden wir auch weiterhin tun! Wenn es einen Weg gibt deine Prinzessin zu retten, dann finden wir den auch!“
„Entschuldigung, wenn ich euch unterbreche, aber hört ihr das auch?“, kam es wie aus dem nichts von einem Jungscharleiter„ Da singt doch jemand!“
Und tatsächlich, nicht weit von ihnen entfernt, liefen fünf kleine, pummelige, jedoch ziemlich muskulös und kräftig wirkende, Gestallten mit Zipfelkappen und grossen Säcken auf den Rücken, fröhlich hintereinander her und sangen gemeinsam ein Lied.
Ob das etwa wirklich echte Zwerge seien fragten sich die Jungschäler und wollten auch sogleich losrennen, um mit den geheimnisvollen Männchen zu reden, doch die Koboldin und die Leiter konnten sie noch gerade zurückhalten.
Ja das seien wirklich Zwerge, bestätigte die Koboldin und fügte hinzu, dass man beim Umgang mit Zwergen sehr vorsichtig sein müsse, da man nie wissen könne ob diese einem wohlgesinnt sind. Zwerge seien im Grunde genommen eigentlich friedliche Wesen, doch es gebe auch unter ihnen ausnahmen und je nach dem in welcher Situation man sie antreffe, oder wie man mit ihnen umgehe, könnten sie auch sehr ungemütlich werden! Deshalb wäre es am besten, wenn sie zuerst mit den Zwergen reden würde.
Und so taten sie es auch. Die Koboldin ging zusammen mit Aares voraus Richtung Zwerge. Die andern folgten ihnen mit Abstand.
„Hallo ich will euch ja nicht stören, aber dürfte ich euch etwas Fragen?“, begann die Koboldin zu reden.
„Hm..“, grunzte einer der Zwerge ihr zu „was ist?! Seht ihr nicht dass wir hier beschäftigt sind!“
„Ja doch doch. Entschuldigt mich ich wollte nur kurz fragen ob…“
„Entschuldigt ihn. Er ist meistens nicht so gut gelaunt. Insbesondere Fremden gegnüber. Natürlich könnt ihr uns was fragen.“
Sie wollte gleich weiterreden, da wurde sie schon von dem nächsten Zwergen unterbrochen: „Also wenn ihr mich fragt, dann würde ich davon abraten dieser Koboldin zu helfen. Wer weiss vielleicht nutzt sie uns nur aus. Ich meine, was ist wenn sie ein Spion vom dunklen Herrscher ist. Sie könnte ihm verraten, dass wir im Geheimen immer noch Kristalle abbauen! Sie könnte verraten, wo unsere Verstecke sind und dass…“
Auch dieser Zwerg wurde wiederum von einem anderen Zwergen unterbrochen: „ Hör auf du verrätst ihr schon viel zu viel! Wohlmöglich ist es bereits zu Spät! Ich finde wir müssen sie zur Sicherheit gefangen nehmen um…“
Das liess sich die Koboldin nun aber wirklich nicht mehr bieten: „ Also bitte meine lieben! Ich bin weder ein Spion vom dunklen Herrscher noch habe ich jemals etwas von ihm gehört! Ich wollte euch lediglich fragen, ob ihr ein dunkles Wesen mit einer Prinzessin gesehen habt?!“
Ein raunen ging durch die Zwergenrunde und es schien als ob sie etwas wussten. Einer der Zwerge gab den andern schliesslich ein Zeichen und sogleich versammelten sie sich in einer Art Besprechungskreis. Die Zwerge schienen ewig zu diskutieren. Doch dann nach einer Weile trat endlich einer der Zwerge hervor und begann zu sprechen: „Ja wir haben ein Wesen mit einer Prinzessin im Schlepptau gesehen. Etwa vor zwei Tagen. Wir sahen wie sie im Düsterwald verschwanden. Wir wollten ihr zuerst helfen, aber als sie in den Düsterwald gingen war es für uns zu gefährlich ihnen zu folgen.“
Das war zufiel für Aares und er fiel in Ohnmacht. Die Kinder und Leiter, welche nun auch dazu stiessen erklärten den Zwergen, dass dies Prinz Aares sei und dass sie ihm auf der Suche nach Prinzessin Sarafina helfen würden. Ob sie ihnen nicht den Weg in den Wald zeigen könnten.
Doch die Zwerge lehnten ab. Es sei dort viel zu gefährlich und überhaupt wäre es sinnlos zu versuchen dem dunklen Herrscher seine Beute zu entreissen.
„Bitte bitte! Wir müssen Sarafina retten so helft uns doch!“, flehten sie die Zwerge an.
„So leid es uns auch tut, wir können euch nicht helfen. Nur ein einziger von uns ist je wieder aus diesem Wald zurückgekehrt und könnte so einen Weg hinein kennen. Ausserdem wurde unser ganzes Dorf von diesen Wesen zerstört wir müssen es unbedingt wieder aufbauen, bevor der Winter einbricht.“
„Ich habe eine Idee“, kam es von einem Jungscharleiter „wir könnten euch doch helfen euer Dorf zu reparieren. Immerhin sind wir ziemlich viele. So ginge es doch viel schneller! Und ihr könntet uns dann als Gegenleistung den Weg zu diesem Wald führen. Ausserdem könnten wir gemeinsam versuchen diesen Herrscher zu besiegen. Was meint ihr?“
Der Anführerzwerg schaute ein wenig überrascht, fing sich aber gleich wieder und versammelte sich erneut in der Besprechungsrunde. Wieder ging es ein paar Minuten, doch dann verkündete er: „ Wir sind einverstanden! Ihr helft uns bei unserer Arbeit und wir unterstützen euch im Gegenzug im Kampf gegen den dunklen Herrscher!“
Ein Jubeln wurde laut. Die Jungschäler sowie die Koboldin und der Prinz, welcher inzwischen wieder zu sich gekommen war, freuten sich und machten sich auf den Weg in das nicht allzu weit entfernte Zwergendorf.
Die Arbeit ging ruck zuck vorbei und schon waren die meisten Häuschen wieder ganz. Die Zwerge erwiesen sich als sehr gastfreundlich und luden sie zum Essen ein.
Nach dem fabelhaften Essen in dem Festsaal der Zwerge, dessen Decke für unsere Freunde zugegebenermassen ein bisschen zu tief gebaut war, verabschiedeten sich die Jungschäler und kehrten in unsere Welt zurück, um sich hier ein wenig auszuruhen, damit sie beim nächsten Mal richtig fit wären, um sich dem Feind entgegen zu stellen. Aares und die Koboldin konnten derweil bei den Zwergen übernachten.
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Inzwischen gehörte es für die Kinder schon fast zum Standartprogramm sich um das Buch zu stellen, es anschliessend zu öffnen und in die Märchenwelt zu reisen.
Dies taten sie auch an diesem Tag wieder und landeten schliesslich am Ufer des Schicksalsstromes, wo sie bereits von ihren Märchenfreunden erwartet wurden.
Nicht weit von hier gab es eine Brücke, über welche sie den Fluss überquerten.
Die Brücke war jedoch nicht wie erwartet alt, morsch und einsturzgefährdet, nein im Gegenteil, es war eine mächtige Steinbrücke geschmückt mit prunkvollen Statuen und schien stabil genug zu sein, um einen Riesen zu tragen. Nein vielleicht sogar zwei, drei oder vier Riesen auf einmal.
Die Jungschäler fanden dies mehr als nur seltsam. Sie seien doch hier auf der dunklen Seite der Märchenwelt. Welche bösen Wesen würden denn so schöne Brücken bauen.
„Nun“, entgegnete die Koboldin, „dieser Teil der Märchenwelt war nicht immer böse. Man sagt das hier vor langer Zeit ein mächtiges Königreich war, bis sich das Böse eines Tages über dem Land ausbreitete und die Herrschaft darüber ergriff.“
Die Jungschäler hörten der Koboldin gespannt zu, wie sie ihnen Geschichten von der Märchenwelt erzählte, doch da unterbrach sie der Prinz: „Halt! Wir sollten uns besser darauf konzentrieren, wo wir eigentlich lang müssen!“
„Stimmt! Wo genau müssen wir jetzt eigentlich durch? Wir wissen ja gar nicht wohin sie Sarafina gebracht haben. Wie können wir uns also sicher sein, dass wir auf der richtigen Spur sind?“
Aares war auf einmal gar nicht mehr wohl. Er begann zu schluchzen und konnte sich besten Willens die Tränen nicht verkneifen. „Was ist wenn… wenn ich… ich meine wenn wir… also wenn das Ganze, die ganze Reise, all die Mühen und Strapazen umsonst gewesen sind? Vielleicht sind wir ja total in die falsche Richtung…. also ich meine vielleicht ist Sarafina an einem komplett anderen Ort. Lebt sie überhaupt noch? Es tut mir leid!“
„Was? Was tut dir leid?“
„Dass ich euch in diesen ganzen Schlamassel mit reingeritten habe.“
„Aber nicht doch! Dass muss dir nicht leid tun! Wir wollten dir schliesslich freiwillig helfen! Und das werden wir auch weiterhin tun! Wenn es einen Weg gibt deine Prinzessin zu retten, dann finden wir den auch!“
„Entschuldigung, wenn ich euch unterbreche, aber hört ihr das auch?“, kam es wie aus dem nichts von einem Jungscharleiter„ Da singt doch jemand!“
Und tatsächlich, nicht weit von ihnen entfernt, liefen fünf kleine, pummelige, jedoch ziemlich muskulös und kräftig wirkende, Gestallten mit Zipfelkappen und grossen Säcken auf den Rücken, fröhlich hintereinander her und sangen gemeinsam ein Lied.
Ob das etwa wirklich echte Zwerge seien fragten sich die Jungschäler und wollten auch sogleich losrennen, um mit den geheimnisvollen Männchen zu reden, doch die Koboldin und die Leiter konnten sie noch gerade zurückhalten.
Ja das seien wirklich Zwerge, bestätigte die Koboldin und fügte hinzu, dass man beim Umgang mit Zwergen sehr vorsichtig sein müsse, da man nie wissen könne ob diese einem wohlgesinnt sind. Zwerge seien im Grunde genommen eigentlich friedliche Wesen, doch es gebe auch unter ihnen ausnahmen und je nach dem in welcher Situation man sie antreffe, oder wie man mit ihnen umgehe, könnten sie auch sehr ungemütlich werden! Deshalb wäre es am besten, wenn sie zuerst mit den Zwergen reden würde.
Und so taten sie es auch. Die Koboldin ging zusammen mit Aares voraus Richtung Zwerge. Die andern folgten ihnen mit Abstand.
„Hallo ich will euch ja nicht stören, aber dürfte ich euch etwas Fragen?“, begann die Koboldin zu reden.
„Hm..“, grunzte einer der Zwerge ihr zu „was ist?! Seht ihr nicht dass wir hier beschäftigt sind!“
„Ja doch doch. Entschuldigt mich ich wollte nur kurz fragen ob…“
„Entschuldigt ihn. Er ist meistens nicht so gut gelaunt. Insbesondere Fremden gegnüber. Natürlich könnt ihr uns was fragen.“
Sie wollte gleich weiterreden, da wurde sie schon von dem nächsten Zwergen unterbrochen: „Also wenn ihr mich fragt, dann würde ich davon abraten dieser Koboldin zu helfen. Wer weiss vielleicht nutzt sie uns nur aus. Ich meine, was ist wenn sie ein Spion vom dunklen Herrscher ist. Sie könnte ihm verraten, dass wir im Geheimen immer noch Kristalle abbauen! Sie könnte verraten, wo unsere Verstecke sind und dass…“
Auch dieser Zwerg wurde wiederum von einem anderen Zwergen unterbrochen: „ Hör auf du verrätst ihr schon viel zu viel! Wohlmöglich ist es bereits zu Spät! Ich finde wir müssen sie zur Sicherheit gefangen nehmen um…“
Das liess sich die Koboldin nun aber wirklich nicht mehr bieten: „ Also bitte meine lieben! Ich bin weder ein Spion vom dunklen Herrscher noch habe ich jemals etwas von ihm gehört! Ich wollte euch lediglich fragen, ob ihr ein dunkles Wesen mit einer Prinzessin gesehen habt?!“
Ein raunen ging durch die Zwergenrunde und es schien als ob sie etwas wussten. Einer der Zwerge gab den andern schliesslich ein Zeichen und sogleich versammelten sie sich in einer Art Besprechungskreis. Die Zwerge schienen ewig zu diskutieren. Doch dann nach einer Weile trat endlich einer der Zwerge hervor und begann zu sprechen: „Ja wir haben ein Wesen mit einer Prinzessin im Schlepptau gesehen. Etwa vor zwei Tagen. Wir sahen wie sie im Düsterwald verschwanden. Wir wollten ihr zuerst helfen, aber als sie in den Düsterwald gingen war es für uns zu gefährlich ihnen zu folgen.“
Das war zufiel für Aares und er fiel in Ohnmacht. Die Kinder und Leiter, welche nun auch dazu stiessen erklärten den Zwergen, dass dies Prinz Aares sei und dass sie ihm auf der Suche nach Prinzessin Sarafina helfen würden. Ob sie ihnen nicht den Weg in den Wald zeigen könnten.
Doch die Zwerge lehnten ab. Es sei dort viel zu gefährlich und überhaupt wäre es sinnlos zu versuchen dem dunklen Herrscher seine Beute zu entreissen.
„Bitte bitte! Wir müssen Sarafina retten so helft uns doch!“, flehten sie die Zwerge an.
„So leid es uns auch tut, wir können euch nicht helfen. Nur ein einziger von uns ist je wieder aus diesem Wald zurückgekehrt und könnte so einen Weg hinein kennen. Ausserdem wurde unser ganzes Dorf von diesen Wesen zerstört wir müssen es unbedingt wieder aufbauen, bevor der Winter einbricht.“
„Ich habe eine Idee“, kam es von einem Jungscharleiter „wir könnten euch doch helfen euer Dorf zu reparieren. Immerhin sind wir ziemlich viele. So ginge es doch viel schneller! Und ihr könntet uns dann als Gegenleistung den Weg zu diesem Wald führen. Ausserdem könnten wir gemeinsam versuchen diesen Herrscher zu besiegen. Was meint ihr?“
Der Anführerzwerg schaute ein wenig überrascht, fing sich aber gleich wieder und versammelte sich erneut in der Besprechungsrunde. Wieder ging es ein paar Minuten, doch dann verkündete er: „ Wir sind einverstanden! Ihr helft uns bei unserer Arbeit und wir unterstützen euch im Gegenzug im Kampf gegen den dunklen Herrscher!“
Ein Jubeln wurde laut. Die Jungschäler sowie die Koboldin und der Prinz, welcher inzwischen wieder zu sich gekommen war, freuten sich und machten sich auf den Weg in das nicht allzu weit entfernte Zwergendorf.
Die Arbeit ging ruck zuck vorbei und schon waren die meisten Häuschen wieder ganz. Die Zwerge erwiesen sich als sehr gastfreundlich und luden sie zum Essen ein.
Nach dem fabelhaften Essen in dem Festsaal der Zwerge, dessen Decke für unsere Freunde zugegebenermassen ein bisschen zu tief gebaut war, verabschiedeten sich die Jungschäler und kehrten in unsere Welt zurück, um sich hier ein wenig auszuruhen, damit sie beim nächsten Mal richtig fit wären, um sich dem Feind entgegen zu stellen. Aares und die Koboldin konnten derweil bei den Zwergen übernachten.
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